Verband zum Schutze der Bevölkerung des Rupertiwinkels gegen die Gefahren des Flughafenbetriebes Salzburg e.V., Sitz Freilassing
Verband zum Schutze der Bevölkerung des Rupertiwinkels gegen die Gefahren des Flughafenbetriebes Salzburg e.V., Sitz Freilassing

Unser Standpunkt, unsere Forderungen

 

Der Schutzverband Rupertiwinkel wurde vor vielen Jahrzehnten als Verein gegründet, um die berechtigten Anliegen der fluglärmgeplagten Bevölkerung, die im Bereich der An- und Abflugschneisen des Salzburger Flughafens lebt, vor Politik und Öffentlichkeit zu vertreten und auf die negativen Auswirkungen des Flughafens für die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung hinzuweisen.

Der Schutzverband Rupertiwinkel sieht sich damit als Sprachrohr der Bevölkerung der bayerischen Anliegergemeinden.

 

Seit der Neuwahl des Vorstands am 26. Nov. 2007 hat sich die Vorstandschaft entschieden, verstärkt die Öffentlichkeit zu informieren, da trotz aller Proteste und Vorschläge, die im Laufe der Jahre vom Verband an den Flughafen herangetragen wurden, keinerlei signifikante Verbesserung der Lärmsituation für die Freilassinger Bevölkerung erreicht werden konnte.

Die Maxime des Flughafens war und ist:
Verhandeln ja, größere Zugeständnisse keine!
Unter dem Vorwand der Verbesserung des Flughafenbetriebes wurde scheibchenweise- in einer Art Salamitaktik - der Ausbau des ursprünglichen Stadtflughafens zum Großflughafen betrieben, wobei es der Flughafen mit seinen Gesellschaftern Stadt und Land Salzburg geschickt verstand, seine wahren Absichten zu verschleiern. Tatsache ist, dass der Flughafen gezielt zum größten Charterflughafen im Alpenbereich ausgebaut werden soll. Obwohl die 1974 eingerichtete Fluglärmkommission - die paritätisch mit Interessenvertretern des Flughafens, der österreichischen und bayerischen Flugbehörden, sowie mit politischen Vertretern der vom Fluglärm betroffenen bayer. Randgemeinden besetzt ist - bereits 39-mal getagt hat, konnte bisher fast nichts gegen die Expansionspläne des Salzburger Flughafens erreicht werden.

Als Konsequenz dieser jahrzehntelangen unbefriedigenden Situation stellt der Schutzverband Rupertiwinkel folgende Forderungen:

  1. Errichtung von zusätzlichen Lärmmess-Stationen in Freilassing und deren Auswertung und Betrieb ausschließlich durch unabhängige deutsche Einrichtungen (Institut, Sachverständiger, o. ä.)
  2. Stichprobenweise Prüfung der vom Magistrat Salzburg erhobenen und vom Flughafen aufbereiteten Lärmmessdaten, sowohl hinsichtlich ihrer Vollständigkeit (Erfassung aller! Flugbewegungen) als auch der Korrektheit.
  3. Bekanntgabe der Gesamtzahl der Flugbewegungen am Flughafen Salzburg, nicht nur der "kommerziellen" Bewegungen (Linie und Charter), sondern auch der Allgemeinen Luftfahrt (Business- und Corporate-Jets, Frachtflüge, etc.) mit Angabe des jeweiligen MTOW.
  4. Überprüfung der von Austro Control GmbH geübten Praxis der dauernden Betriebsrichtungswechsel der Piste 34/16 durch das Luftfahrt-Bundesamt im Hinblick auf die Sicherheit, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass Anflug- und Abflugwege einander über der Stadt Freilassing kreuzen.
  5. Kritische Prüfung der Auswirkungen des geplanten weiteren Ausbaus der Kapazitäten des Flughafens Salzburg. Die Genehmigung zur Flughafenerweiterung wurde beim Verwaltungsgerichtshof in Wien beeinsprucht. In einem weiteren Verfahren (Umweltsenat Wien) wird die Forderung nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) geprüft. Sollte ein UVP-Verfahren eingeleitet werden, müssen die Bedenken der bayerischen Seite beachtet werden. Die oftmals zitierten wirtschaftlichen Vorteile sind durch Zahlen und Fakten zu belegen und mit den wirtschaftlichen Nachteilen Bayerns in Relation zu setzen.
  6. Absolute Einhaltung des Nachtflugverbots über deutschem Staatsgebiet, wie im Staatsvertrag vereinbart. Einzige Ausnahmen sind Rettungsflüge und ähnliche Flüge aus humanitären Anlässen. Bei eventuellen Nachtflügen über österreichischem Staatsgebiet sind die durch internationale Gesetze festgelegten 2,5 nautische Meilen Abstand zur Staatsgrenze einzuhalten.
  7. Veröffentlichung der Flugwegdaten durch Austro Control, wie für vergleichbare Flughäfen in der Schweiz oder in Deutschland durch die DFS üblich und mit einer Auflösung (Genauigkeit) die dem Stand der Technik (GPS) entspricht.
  8. Für den Flughafen verbindliche Festlegung der Aufteilungsquote für beide Betriebsrichtungen der Start-/Landebahn (34/16) und Beendigung der Praxis dauernd die Betriebsrichtung zu wechseln.
  9. Umgehende Installation und Inbetriebnahme der seit 1988 zugesagten elektronischen Landehilfen für Landeanflüge nach IFR-Bedingungen aus dem Süden. Dabei sind die dem heutigen Stand entsprechenden Navigationsverfahren einzubeziehen, die auf D-GPS und ähnliche, satellitengestützte Techniken wie RNP - PRNAV beruhen.
  10. Umgehende Installation und Inbetriebnahme der bereits operationell verfügbaren Navigationssystems EGNOS und der Navigationsverfahren RNP und RNAV, die bereits seit 2005 unter anderem in Innsbruck und Lugano erfolgreich erprobt wurden.
  11. Abklärung auf welcher rechtlichen Grundlage die Ausübung der Flugsicherung im deutschen Luftraum durch die österreichische Firma Austro Control beruht.
  12. Überprüfung der im Staatsvertrag getroffenen Vereinbarungen, speziell in Anbetracht der vor vierzig Jahren herrschenden Gegebenheiten und der heutigen Sachlage, und Anpassungen an die heutigen maßgebenden Vorschriften und gesetzlichen Regelungen.

Obwohl der wirtschaftliche Anteil der bayerischen Seite am Flughafen nur 13,19 % (Angabe Flughafen) beträgt, werden der Freilassinger Bevölkerung über 90 % aller Überflüge zugemutet. Das ist absolut ungerecht!

Wir fordern daher Gerechtigkeit in der Verteilung der An- und Abflüge. Helfen Sie mit, dass dieser Forderungskatalog durchgesetzt werden kann. Informieren Sie Ihre Abgeordneten, dass der Fluglärmterror - besonders an den Wochenenden - nicht mehr tragbar ist. Wir haben - was das gesunde Wohnen in einem ruhigen Wohnumfeld betrifft - schon viel verloren. Wir dürfen nicht zulassen, dass von der Politik die wirtschaftlich begründeten Expansionsbestrebungen des Flughafens über das Recht der Bevölkerung auf ein gesundes Wohnumfeld gestellt werden. Wir rufen alle Parteien auf, sich der Zielsetzung des Schutzverbandes Rupertiwinkel anzuschließen.

Werden Sie Mitglied im Schutzverband Rupertiwinkel und unterstützen Sie mit dem sehr geringen Mitgliedsbeitrag von 2,50 EUR unseren Einsatz für eine lebens- und liebenswerte Stadt Freilassing.

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